Für unsere Schüler da zu sein und ihnen bei ihrem großen Ziel,
dem Erlangen des Gesellenbriefes, mit einer hilfreichen Hand und allen notwendigen
Informationen zur Seite zu stehen, ist die erklärte Aufgabe der Lehrkräfte der Elektroabteilung.
Der Fachbereich der Elektrotechnik und Mechatronik umfasst zwei Hauptzweige der Ausbildung.
Berufsfeld Elektrotechnik
Allgemeines
Seit dem Schuljahr 2003 gilt die Neuordnung der Elektroberufe für Industrie und Handwerk. Nach dieser Neuordnung werden folgende Ausbildungsberufe an der Gewerblichen Schule Ehingen angeboten.
- Industrie: Elektroniker/In für Betriebstechnik
- Handwerk: Elektroniker/In für Energie & Gebäudetechnik
In der 1-jährigen Berufsfachschule, die dem ersten Ausbildungsjahr der Elektronikerberufe des Handwerks
entspricht, werden auch die Fachrichtungen Automatisierung- und Produktionstechnik, Informations- und Telekommunikationstechnik,
Maschinen und Antriebstechnik und Systemelektroniker ausgebildet.
Aufnahmevoraussetzungen
Industrie
Ein Lehrvertrag in einem ausbildenden Industriebetrieb. Diese verlangen in der Regel einen qualifizierten Hauptschul- oder einen entsprechend höheren Schulabschluss. Der Lehrbetrieb meldet seinen Lehrling an der Schule an.
Handwerk
Lehrvertrag in einem ausbildenden Handwerksbetrieb. Diese verlangen in der Regel einen qualifizierten Hauptschul- oder einem entsprechend höheren Schulabschluss. Der Lehrbetrieb meldet seinen Lehrling an der Schule an.
Weiter muss der Hauptschulabschluss mit einem Notendurchschnitt von 3,0 in den maßgeblichen Fächern und Zulassung zur 1-jährigen Berufsfachschule Elektrotechnik (1BFE) durch die Gewerbliche Schule Ehingen gewährleistet sein.
Eckwerte
- Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5 Jahre
- Die Profile sind an betrieblichen Arbeits- und Geschäftsprozessen ausgerichtet
- Der Berufsschulunterricht findet in Lernfeldern statt
- In der Industrie wird die gestreckte Abschlussprüfung eingeführt, d.h. eine Zwischen- und Abschlussprüfung.
Ausbildungsinhalte
In der Ausbildung zum Elektroniker der verschiedenen Bereiche gibt es insgesamt 13 Lernfelder. Die ersten vier Lernfelder sind für alle Fachbereiche gleich.
- Lernfeld 1: Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen
- Lernfeld 2: Elektrische Installationen planen und ausführen
- Lernfeld 3: Steuerungen analysieren und ausführen
- Lernfeld 4: Informationstechnische Systeme bereitstellen
Die weiteren Lernfelder der Ausbildungsjahre 2 bis 4 unterscheiden sich je nach gewähltem Fachbereich. Sie finden sämtliche Lernfeldlehrpläne für die einzelnen Berufsbilder auf dem Landesbildungsserver Baden-Württemberg. Da es den Rahmen sämtlicher Informationsvermittlung sprengen würde, alle Lernfelder hier genauer darzustellen, finden Sie beispielhaft das Lernfeld 2, wie es an der Gewerblichen Schule Ehingen unterrichtet wird.
Unterricht am Beispiel des Lernfeld 2
Zielformulierung gemäß Bildungsplan
„Die Schüler analysieren Aufträge zur Installation der Energieversorgung von Anlagen und Geräten. Die Schüler planen Installationen unter Berücksichtigung typischer Netzsysteme und der erforderlichen Schutzmaßnahmen. Sie erstellen Schalt- und Installationspläne ,auch rechnergestützt. Sie bemessen die Komponenten und wählen diese unter funktionalen, ökonomischen und ökologischen Aspekten aus. Die Schüler wenden Fachbegriffe der Elektroinstallationstechnik an. Sie werten Informationen auch in englischer Sprache aus. Die Schüler planen die typischen Abläufe bei der Errichtung von Anlagen. Dabei bestimmen sie die Vorgehensweise zur Auftragserfüllung, Materialdisposition und Abstimmung mit anderen Beteiligten, wählen die Arbeitsmittel aus und koordinieren den Arbeitsablauf. Sie ermitteln die für die Errichtung der Anlagen entstehenden Kosten, erstellen Angebote und erläutern diese den Kunden. Die Schüler errichten Anlagen. Sie halten dabei die Sicherheitsregeln unter Berücksichtigung der Unfallverhütungsvorschriften beim Arbeiten in und an elektrischen Anlagen ein. Sie erkennen mögliche Gefahren des elektrischen Stromes und berücksichtigen einschlägige Sicherheitsbestimmungen und Schutzmaßnahmen. Die Schüler nehmen Anlagen in Betrieb, protokollieren Betriebswerte und erstellen Dokumentationen. Sie prüfen die Funktionsfähigkeit der Anlagen, suchen und beseitigen Fehler. Sie übergeben die Anlagen an die Kunden, demonstrieren die Funktion und weisen in die Nutzung ein. Die Schüler bewerten ihre Arbeitsergebnisse zur Optimierung der Arbeitsorganisation. Sie erstellen für die bearbeiteten Aufträge eine Rechnung.“
Inhalte
- Auftragsplanung und Auftragsrealisierung
- Energiebedarf einer Anlage oder eines Gerätes
- Sicherheitsbestimmungen
- Installationstechnik
- Betriebsmittelkenndaten
- Schaltplanarten
- Leitungsdimensionierung
- Arbeitsorganisation
- Kostenberechnung und Angebotserstellung
Umsetzung
Die einzelnen zu vermittelnden Inhalte werden mit Hilfe verschiedener Unterrichtsmethoden wie Gruppenpuzzle, Rundgespräch, Rollenspiel, Netzwerk, Zettelwand, Schülerpräsentationen und Leittexten durchgeführt. Begleitend zu den einzelnen Arbeiten wird von jeder Stammgruppe ein Projektordner angelegt, der alle notwendigen Unterlagen und Informationen beinhaltet. Am Ende des Lernfeldes wird von jeder Stammgruppe das entsprechende Zimmer in der Werkstatt an Montagewände aufgebaut, geprüft und vor der gesamten Klasse präsentiert. Während der Aufbauphase finden situative Gesprächsphasen statt.
Zwischen- und Abschlussprüfung
Teil 1 der Abschlussprüfung (ehemalige Zwischenprüfung).
Die Prüfung wird in Form einer komplexen Aufgabe mit integrierter schriftlicher Aufgabenstellung durchgeführt.
- nach 18 Monaten
- maximal 10 Stunden
- inklusive schriftlicher Aufgabenstellung (~120 Min)
- inklusive situativer Gesprächsphasen (~10 Min)
Das sind 40 % des Gesamtergebnisses.
Teil 2 der Abschlussprüfung
- Teil 2A – betriebliche Prüfung: Arbeitsauftrag
- Variante i: Betrieblicher Auftrag (maximal 30 Stunden)
- Variante ii: praktische Aufgabe (maximal 18 Stunden)
- beide Varianten inklusive Dokumentation und Präsentation.
- Teil 2B – Schule: handlungsorientierte Aufgaben
- Prüfungsbereich Systementwurf (maximal 120 Min)
- Prüfungsbereich Funktions- und Systemanalyse (maximal 120 Min)
- Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde (maximal 60 Min)
Das sind 60 % des Gesamtergebnisses.
Aufnahmevoraussetzungen
Voraussetzung ist ein Lehrvertrag in einem ausbildenden Betrieb. Diese verlangen in der Regel einen qualifizierten Hauptschul- oder einen entsprechend höheren Schulabschluss. Der Ausbildungsbetrieb meldete seinen Auszubildenden an der Schule an.
Ausbildungsinhalte
In der Ausbildung des Mechatronikers gibt es keine aufgeteilten Fächer wie Fachtheorie, Fachmathematik und Arbeitsplanung mehr, sondern es wird in Lernfeldern unterrichtet. Im Zeugnis gibt es dann auch nur noch eine Note für den Lernbereich. Des Weiteren wird Deutsch, Gemeinschaftskunde, Wirtschaftskunde und berufsbezogenes Englisch unterrichtet.